Vincenzo Todisco

Der Italienischunterricht auf der Primarstufe im Deutschsprachigen Teil des Kantons Graubünden

  • Während in anderen Kantonen seit den 1970-er Jahren Frühfremdsprachen unterrichtet werden, wurde der Frühfremdsprachenunterricht für Deutschsprachige in Graubünden erst seit dem Schuljahr 1999/2000 eingeführt.
  • In einer ersten Evaluation 2002 zeigte sich, dass gegenüber dem Fach Italienisch eine hohe Akzeptanz für das Fach Italienisch bestand, dass aber ein Sechstel der Lehrpersonen sich selbst eine ungenügende Sprachkompetenz zuwies.
  • Aufgrund verschiedener Rückmeldungen und Evaluationen wurde das Italienisch-Lehrmittel zweimal ausgetauscht. Zusätzliches Material erleichtert seither den Lehrpersonen auch die Unterrichtsvorbereitung und Individualisierung des Unterrichts.
  • Die Frage, ob Kinder mit zwei Frühfremdsprachen überfordert seien, führte im Jahr 2018 zur Abstimmung über die "Spracheninitiative", welche die Reduktion auf eine Fremdsprache in der Primarschule verlangte. Dies wurde aber vom Volk verworfen. 

Der folgende Artikel beschreibt zum ersten Mal den den Weg, den das Italienische als erste Fremdsprache im Kanton Graubünden seit seiner Einführung 1999 zurückgelegt hat. Der Autor geht dabei auf die politischen Prozesse ein, auf die Wahl der Lehrmittel, auf die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen  und auf die konzeptionellen Anpassungen die damals nötig waren und teilweise heute noch sind, um einen fruchtbaren Italienischunterricht zu gewährleisten, der sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Lehrpersonen zu Gute kommt.

Mehrsprachigkeit Graubünden