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Dreisprachigkeit Graubünden

Vom Churer Mittenberg Richtung Oberland. (Foto O. Eckhardt)

Geschichte und Bedeutung der Mehrsprachigkeit

Der Kanton Graubünden deklariert sich als dreisprachiger Kanton und wird von aussen auch als solcher wahrgenommen. Wie aber ist diese Dreisprachigkeit entstanden? Wie veränderten sich die Verhältnisse zwischen den drei Sprachgruppen im Verlauf der Zeit? Wie wirkte und wirkt sich die Dreisprachigkeit auf die Individuen, auf die gesellschaftlichen Schichten, auf die Politik, auf die Religion, auf die Schulen und die Gesetzgebung aus? Und nicht zuletzt stellt sich die Frage: Ist die Bevölkerung wirklich dreisprachig? Muss heute nicht vielmehr von einem Kontinuum von individueller Einsprachigkeit bis Mehrsprachigkeit ausgegangen werden?

 

Einige der oben angesprochenen Themen sind im Verlauf der Forschung thematisiert worden. Für andere fehlen aktuelle Analysen. Auf jeden Fall besteht Informations- und Diskussionsbedarf. Die Pädagogische Hochschule Graubünden(PHGR) und das Institut für Kulturforschung Graubünden (IKG) möchten das Thema der Mehrsprachigkeit in Graubünden in seinen vielfältigen Dimensionen ausleuchten und mit den heute zur Verfügung stehenden digitalen Möglichkeiten mit einer Internet-Plattform zur Diskussion stellen.

 

Die online-Plattform bereitet die verschiedenen Aspekte der Mehrsprachigkeit auf. Während einige Aufsätze auf bereits bestehendem Wissen aufbauen können, erfordert die Erarbeitung anderer Beiträge grundlegende Forschungsarbeit. Grundsätzlich verlangt eine attraktive Online-Publikation, die sich an ein breites Publikum wendet, nach spezifischen Kriterien der Präsentation. So sollen alle Beiträge für diese Weise des Publizierens und Vermittelns aufbereitet werden. Im Lauf der Zeit entsteht so eine offene Sammlung von Beiträgen, die sich gegenseitig informieren.

 

Das Projekt beabsichtigt, ein vertieftes Verständnis für die Mehrsprachigkeit in Graubünden zu wecken, deren Wurzeln aufzuzeigen und die Komplexität des Verhältnisses zwischen den und innerhalb der Sprachgruppen aufzuzeigen. Insbesondere sollen auch neuere Entwicklungen und Problematiken thematisiert werden. Das Projekt liefert damit auch Material, das Interessierten aus Politik, Bildung, Schule, Verwaltung usw. hilft, die ungeklärten Fragen zu erfassen, zwischen den Sprachgruppen zu vermitteln und das Verständnis für die eigene Identität und die der anderen zu fördern.



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